Route analysieren🔗
Bikerouter bietet verschiedene Möglichkeiten, die Route zu analysieren – vom groben Überblick bis hin zu Detailinfos zu jedem noch so kleinen Streckenabschnitt.
Folgende Informationen sind in Bikerouter abrufbar:
- Kurzüberblick in der Fußzeile
- Entfernungsanzeige direkt auf der Routenlinie
- detailliertes Höhenprofil
- Wegpunktliste mit Kurzstatistiken für die Segmente zwischen den Wegpunkten
- Einfärbung der Route zu verschiedenen Parametern
- Auswertung der Wegarten, -qualitäten und Höchstgeschwindigkeiten
- Detailtabelle für jedes Routensegment
Kurzüberblick in der Fußzeile🔗
Sobald die Route aus mindestens einem Start- und einem Endpunkt besteht, werden in der Fußzeile die wichtigsten Statistiken der Route angezeigt:
Von links nach rechts sind zu sehen:
- Routenlänge
- Höhenmeter im Anstieg und der Unterschied der Start- und Zielhöhe. Wenn der Startpunkt höher als der Zielpunkt liegt, ist dieser Differenzwert negativ.
- Fahrtdauer
- benötigter Energieaufwand (gesamt und auf 100 km bezogen)
- Routenkosten gesamt und Durchschnitt (dazu in einem separaten Kapitel mehr)
- Benchmark zeigt die Anzahl der berechneten Routensegmente und die benötigte Zeit
- Schaltfläche zum Ein- und Ausblenden des Höhenprofils.
Entfernungsanzeige direkt auf der Routenlinie🔗
Auf der Routenlinie sind in regelmäßigen Abständen Entfernungsangaben angezeigt (weißes Oval mit schwarzer Schrift). Diese zeigen die Anzahl Kilometer gezählt vom Start der Route an.
Detailliertes Höhenprofil🔗
Mit dem Klick auf die Schaltfläche in der Fußzeile oder der Taste E kann das detaillierte Höhenprofil der Route ein- und ausgeblendet werden:
Steigungen sind in verschiedenen Rottönen dargestellt, Abfahrten in Grüntönen. Abschnitte in der Ebene sind grau. Die Legende gibt Auskunft über die Bedeutung der Farbtöne:
Mit dem Mauspfeil können im Höhenprofil zu jedem Punkt Informationen die Höhe und Steigung angezeigt werden. Der Punkt wird auch auf der Karte hervorgehoben:
Mit gedrückter Maustaste kann ein Bereich markiert werden. Nach dem Loslassen der Maustaste wird der selektierte Bereich in den Kartenausschnitt eingepasst. Ein einzelner Klick in das Höhenprofil setzt die Vergrößerung wieder zurück.
Wegpunktliste🔗
Die Wegpunktliste befindet sich in der rechten Seitenliste und lässt sich per Klick auf das Wegpunkt-Symbol anzeigen.
Tipp
Auch hier funktioniert die Taste T zum Ein-/Ausblenden der Seitenleiste und Shift+T zum Wechseln der verschiedenen Seitenleisten.
Die Wegpunktliste stellt die Route anhand ihrer Wegpunkte dar.
Dabei ist für jeden Wegpunkt, der in der Route gesetzt wurde ein Eintrag in der Wegpunktliste zu finden.
Es lassen sich die Abstände und überwundenen Höhenmeter für jedes Routensegment zwischen den Wegpunkten ablesen.
Mit den „hoch“/„runter“-Symbolen oder per Drag'n'Drop lassen sich Wegpunkte auch beliebig umsortieren.
Ein Klick auf die drei Punkte ⋯ zeigt weitere Möglichkeiten:
- Link zu OpenStreetMap an der Position des Wegpunkts
- ein
geo:
-Link, den manche Anwendungen verarbeiten können - die Möglichkeit, die Route an dieser Stelle zu teilen
Einfärben der Route🔗
Statt der gelben Standardlinie lässt sich eine Route auch farbcodiert darstellen.
Damit können zum Beispiel Oberflächenbeschaffenheiten oder Höheninformationen wiedergegeben werden.
Die Farbcodierung lässt sich mit dem Button auf der linken Kartenseite oder mit der Taste C aktivieren und durchschalten. Die folgenden Modi werden mit jedem weiteren Klick aktiviert:
- Steigungscodierung
- Höhencodierung
- zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Straßen
- Wegoberfläche/-qualität
- Routingkosten
- (Farbcodierung wieder deaktiviert)
Steigungscodierung🔗
Nach dem ersten Klick wird die Steigung für jede Stelle der Route im Farbspektrum von Blau (Gefälle) über Grün (halbwegs eben) zu Gelb, Orange und Rot (Anstieg) dargestellt. So lassen sich schwierige Segmente sofort erkennen:
Höhencodierung🔗
Mit einem weiteren Klick wird die Höhencodierung sichtbar. Hier im Farbbereich Grün-Gelb-Orange-Rot die Höhe visualisiert. Dabei werden die niedrigsten Segmente einer Route in Grün und die höchsten in Rot dargestellt:
Codierung nach Höchstgeschwindigkeit🔗
Die nächste Codierungsvariante zeigt die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten der Straßen, auf denen die Route verläuft. Auch hier kommt die Abstufung Grün-Gelb-Orange-Rot zum Einsatz. Ist die Höchstgeschwindigkeit nicht bekannt, bleibt die Route grau.
Die Zuordnung (einige Zwischenschritte sind weggelassen):
- 30 km/h → Grün
- 50 km/h → Gelb
- 80 km/h → Orange
- 100 km/h → Rot
Codierung der Wegbeschaffenheit🔗
Auch die Oberflächenqualität der geplanten Route lässt sich farbcodiert darstellen. Dabei wird wieder auf das bekannte Schema Grün-Gelb-Orange-Rot (und Grau) zurückgegriffen:
Folgende Logik liegt der Einfärbung zugrunde:
Jeder Streckenabschnitt wird anhand seiner OpenStreetMap-Tags (surface
, ggf. tracktype
, smoothness
) einem Qualitätswert zwischen 0 (sehr schlecht) und 1 (sehr gut) zugeordnet.
Zuordnung der Oberflächenarten zu Qualitätswerten🔗
Die wichtigsten Zuordnungen sind:
Oberfläche (surface) | Basiswert |
---|---|
asphalt, concrete | 1.0 |
paved, chipseal | 0.8 |
paving_stones, compacted, fine_gravel | 0.7 |
concrete:lanes, concrete:plates | 0.6 |
sett, gravel, pebblestone, unpaved | 0.5 |
ground, earth | 0.3 |
cobblestone, dirt, grass | 0.2 |
unhewn_cobblestone, mud, sand | 0.01 |
unbekannt | 1.0 (grau) |
Berücksichtigung von tracktype
(bei Feld- und Waldwegen)🔗
Ist der Abschnitt als highway=track
markiert, wird die Qualität je nach tracktype
weiter angepasst:
Grade | Beschreibung | Faktor | Wert wenn surface unbekannt |
---|---|---|---|
grade1 |
sehr gut | unverändert | 0.9 |
grade2 |
gut | ×0.9 | 0.7 |
grade3 |
mittel | ×0.8 | 0.4 |
grade4 |
schlecht | ×0.6 | 0.1 |
grade5 |
sehr schlecht | ×0.4 | 0.01 |
Falls kein surface
bekannt ist, wird ein Standardwert je nach tracktype
gesetzt (die letzte Spalte in der Tabelle).
Berücksichtigung von smoothness
(Glätte)🔗
Die Glätte (smoothness
) kann die Oberflächenqualität weiter modifizieren:
Grade | Factor | Note |
---|---|---|
excellent |
×1.1 | Wert wird max. 1.0 |
good |
×1.05 | |
intermediate |
×0.9 | |
bad |
×0.7 | |
very_bad |
×0.5 | |
horrible |
×0.4 | |
very_horrible |
×0.2 | |
impassable |
×0.01 |
Farbzuordnung (Palette)🔗
Die berechneten Werte werden folgenden Farben zugeordnet:
Qualitätswert | Farbe | Bedeutung |
---|---|---|
0.0 – 0.45 | Rot | Sehr schlechte Qualität |
0.45 – 0.9 | Gelb | Mittlere Qualität |
0.9 – <1.0 | Grün | Sehr gute Qualität |
1.0 | Grau | Unbekannte Qualität |
Farbcodierung der Routingkosten🔗
Schließlich lässt sich die Route auch nach den errechneten Routingkosten für jedes Segment einfärben. Was mit „Routingkosten“ gemeint ist, wird in einem separaten Kapitel beschrieben.
Auswertung der Wegarten, -qualitäten und Höchstgeschwindigkeiten🔗
Bikerouter bietet eine detaillierte Auswertung der Route nach verschiedenen Merkmalen wie Straßentyp (Wegart), Oberflächenbeschaffenheit, Glätte („smoothness“) und zulässiger Höchstgeschwindigkeit. Diese Analyse ist über die Schaltfläche in Gestalt eines Kuchendiagramms in der rechten Seitenleiste erreichbar.
Tipp
Auch hier funktioniert die Taste T zum Ein-/Ausblenden der Seitenleiste und Shift+T zum Wechseln der verschiedenen Seitenleisten.
Für die gesamte Route werden folgende Statistiken berechnet und tabellarisch dargestellt:
- Wegarten (highway): Zeigt, wie viele Kilometer auf welchen Straßentypen (z. B. Nebenstraße, Radweg, Feldweg) zurückgelegt werden. Bei Feld- und Waldwegen wird zusätzlich der jeweilige
tracktype
(z. B. grade1 bis grade5) ausgewiesen. - Oberflächen (surface): Gibt an, wie viele Kilometer auf Asphalt, Schotter, Pflaster usw. verlaufen.
- Glätte (smoothness): Bewertet die Oberflächenqualität nach OpenStreetMap-Standard (z. B. excellent, good, bad).
- Höchstgeschwindigkeit (maxspeed): Zeigt die Verteilung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten auf der Route.
Jede Tabelle enthält für jede Kategorie die aufsummierte Streckenlänge. Unbekannte oder nicht zuordenbare Abschnitte werden als „unbekannt“ aufgeführt.
Interaktive Analyse🔗
Die Tabellen sind interaktiv: Beim Fahren mit der Maus über eine Tabellenzeile, werden die zugehörigen Routensegmente auf der Karte hervorgehoben. Ein Klick auf eine Zeile hebt die entsprechenden Segmente dauerhaft hervor und hebt die Auswahl durch erneuten Klick wieder auf.
So lässt sich schnell erkennen, wo auf der Route z. B. die Oberflächenbeschaffenheit schlecht ist oder wo mit hohen Geschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen zu rechnen ist.
Technischer Hintergrund🔗
Die Analyse basiert auf den detaillierten Wegdaten aus der Routing-Berechnung. Für jedes Routensegment werden die relevanten OpenStreetMap-Tags ausgewertet und die Streckenlängen pro Kategorie aufsummiert. Bei Feld-/Waldwegen (highway=track
) wird zusätzlich der tracktype
berücksichtigt. Die Tabellen sind nach Streckenlänge absteigend sortiert, sodass die wichtigsten Kategorien oben stehen.
Die Auswertung hilft, die Charakteristik der geplanten Route besser zu verstehen und ggf. Alternativen zu prüfen.
Detailtabelle für jedes Routensegment🔗
Die Detailtabelle bietet eine tabellarische Übersicht über alle Segmente der berechneten Route. Sie kann über die Schaltfläche mit dem Tabellensymbol in der rechten Sidebar angezeigt werden.
Tipp
Auch hier funktioniert die Taste T zum Ein-/Ausblenden der Seitenleiste und Shift+T zum Wechseln der verschiedenen Seitenleisten.
In der Tabelle werden für jedes Routensegment zahlreiche Werte angezeigt, darunter:
- Kumulative Distanz (cum. dist.): Die aufsummierte Entfernung ab Startpunkt bis zum aktuellen Segment in Metern.
- Distanz (dist.): Die Länge des jeweiligen Segments in Metern.
- Höhe (elev.): Die Höhe am Segment.
- Kosten pro Kilometer ($/km): Die Routingkosten pro Kilometer für das Segment.
- Höhenkosten (elev$): Die durch Steigung verursachten Zusatzkosten.
- Abbiegekosten (turn$): Die durch Richtungswechsel verursachten Zusatzkosten.
- Knotenkosten (node$): Zusatzkosten durch Kreuzungen oder Knotenpunkte.
- Initialkosten (initial$): Startkosten für das Segment.
- Detailinformationen zum Wegsegment (WayTags): aus OpenStreetMap abgeleitete Daten des Untergrundes, z. B. Typ der Straße, Oberflächenmaterial und -glattheit, zulässige Höchstgeschwindigkeit, Informationen zu Einbahnstraßen und vieles mehr.
Beispiel:
Aus der hervorgehobenen Zeile können folgende Informationen gewonnen werden:
- Das Segment befindet sich bei Kilometer 13,477 der Route.
- Die Geländehöhe liegt bei 117 Meter über NHN.
- Das Segment ist 1,042 km lang.
- Der Router hat Kosten von 2.100 für die Routenführung über das Segment berechnet
- Dadurch, dass das Segment einen Anstieg enthält werden zusätzliche Kosten für die Überwindung des Höhenunterschieds von 321 addiert.
- Um in dieses Segment zu fahren sind „Abbiegekosten“ in Höhe von 11 notwendig. Dieser Wert kann z. B. beim Abbiegen in eine andere Straße (90°) auch merklich höher sein.
- Die zusätzlichen Kosten für bestimmte Punkte im Segment ist 0. Je nach Profil können hier Werte für z. B. Ampeln, Bahnübergänge oder sonstige Hindernisse dargestellt werden.
- Die Initialkosten betragen 0, was in den meisten Fällen so sein wird. Dieser Wert wird z. B. bei Fähren genutzt, um die Routingkosten unabhängig von der Segmentlänge zu erhöhen.
- Die Detailinformationen zeigen die normalisierten Daten, die der Router als Grundlage für die Berechnung heranzieht:
highway=tertiary surface=asphalt lanes=2 route_bicycle_rcn=yes route_bicycle_lcn=yes
Im Einzelnen:
highway=tertiary
: es handelt sich um eine untergeordnete Straße (Kreisstraße, Ortsverbindungsstraße)surface=asphalt
: die Straße ist asphaltiertlanes=2
: die Straße hat zwei Fahrspurenroute_bicycle_rcn=yes
: die Straße gehört zu einer regionalen Radrouteroute_bicycle_lcn=yes
: die Straße gehört zu einer lokalen Radroute
Die Tabelle ist vertikal und horizontal scrollbar. Beim Überfahren einer Tabellenzeile mit der Maus wird das zugehörige Routensegment auf der Karte hervorgehoben. Ein Klick auf eine Tabellenzeile hebt das Segment dauerhaft hervor und zentriert die Karte darauf. Mit erneutem Klick wird die Auswahl wieder aufgehoben.
Über die Schaltfläche „Karte synchronisieren“ (oben rechts, Doppelpfeilsymbol) kann eingestellt werden, ob beim Überfahren einer Tabellenzeile die Karte automatisch auf das jeweilige Segment zentriert werden soll. Diese Einstellung wird im Browser gespeichert.
In den meisten Fällen passt nicht die komplette Tabellenbreite in die Seitenleiste. Über den „Vergrößern“-Button kann die Tabelle Fenster füllend dargestellt werden: